Die Minimeisterreise startete am 02. September in Staffel und endete für Milo auf dem Treppchen des Deutschlandentscheids in Beratzhausen.

Großartige Ergebnisse kamen an diesem Wochenende aus Bayern: Milo, der den hessischen Tischtennisverband vertrat, lieferte eine beeindruckende Leistung ab. In einer 9er Gruppe wurden über zwei Tage die Platzierungsspiele ausgetragen. Mit einer starken 6-2 Bilanz beendete Milo die Gruppenphase und stand im Halbfinale, wo er sich jedoch gegen den späteren Sieger geschlagen geben musste. Im Spiel um den begehrten dritten Platz behielt Milo erneut die Oberhand und setzte damit einer starken Saison die Krone auf.

Auch rund um das Turnier fand einiges statt, wie zum Beispiel ein Training mit dem ehemaligen Doppelweltmeister Steffen Fetzner und dem aktuellen Bundesligaspieler Fan Bo Meng. Mehr dazu in folgendem Erlebnisbericht:

Ein anstrengendes 3-Tage Event liegt nun hinter uns. Und das Ende war so wie es keiner zu träumen gewagt hatte. Unser Jüngster stand auf dem Treppchen. Dritter im Bundesfinale der „Minis“. Wir, die Eltern von Milo, sein Bruder Colin und ich, waren ordentlich überrascht. Entsprechend groß war die Freude den eigenen Sohn bzw. Schützling auf dem Siegertreppchen stehen zu sehen.

Ich hatte schon das dritte Mal das Vergnügen ein Bundesfinale zu erleben. Daher konnte ich ein paar kleine Erfahrungen und Beobachtungen der letzten Male an Milo weitergeben. Die Ergebnisse habe ich bereits in unsere TTC-Gruppe eingestellt, insofern will ich nicht zu sehr auf die einzelnen Spiele eingehen, sondern nochmal auf die Besonderheiten des Bundesfinale und der Stimmung in der Halle eingehen.

 

Beim Bundesfinale sind die Spielerinnen und Spieler wie bereits vorher bei den Bezirks- und Landesmeisterschaften auf sich alleine gestellt. Als Trainer, Betreuer oder als Eltern stehst du in der Nähe, kannst aber im Gegensatz zu herkömmlichen Meisterschaften (bspw. Kreismeisterschaften, Ranglistenturniere) nach einem Satz nicht aktiv eingreifen. Du fieberst und leidest innerlich mit. Nach außen musst du negative Gesten oder Mimiken vermeiden, denn die Kinder, und das sind sie mit neun Jahren definitiv noch, werden immer hilfesuchend zu dir gucken. Das war bei Milo nicht anders wie bei den restlichen 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.  

Die Kinder haben bis zum Bundesfinale bei den jeweiligen Entscheiden kaum ein Spiel verloren und plötzlich sind da welche, die können es noch besser wie du selbst. Wie schon 2016 und 2017 erlebt, flossen die Tränen teilweise in Strömen, denn Verlieren sind viele nicht gewöhnt. Ich gebe es ehrlich zu, ich war froh, dass das bei Milo nicht so war, denn was sollst oder musst du in so einer Situation sagen?.

Solche Reaktionen kommen im Regelfall dann zu Stande, wenn der Druck oder die Erwartungshaltung zu hoch ist. Wie schon bei den letzten Malen habe ich miterlebt, wie Eltern und Betreuer nach einer Niederlage, gelinde gesagt unwirsch reagiert haben. Diese Reaktionen waren damals nicht schön und sie waren es diesmal auch nicht. Deshalb haben wir von Anfang an den Druck vom Kessel genommen und Milo dahin gesteuert, dass er sich ein realistisches Ziel setzt. Und Jan Burghardt sei Dank. Als mich Milo fragte wievielter Jan damals geworden ist, sagte ich ihm „neunter Platz“. Die spontane Reaktion von Milo: „Dann will ich einen Platz“ besser sein. Also war das Ziel ein achter Platz geboren. Damit konnte man ganz gut umgehen, denn es war zwar ein hohes, aber wenn alles gut läuft auch ein erreichbares Ziel.

Auf das Spiel um den Dritten Platz möchte ich dennoch noch einmal kurz eingehen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Meisterschaften gibt es beim Bundesfinale ein Spiel um den dritten Platz. Also spielen zwei gegeneinander, die sicherlich sehr enttäuscht über ihre Niederlage im Halbfinale waren, denn wenn man unter den besten Vier ist, möchte man auch ins Finale. Was sagt man da? Ich habe Milo folgendes gesagt: „Der, der zuerst seine Enttäuschung ablegt und sich noch mal voll konzentriert, hat die besten Chancen den dritten Platz zu belegen“. Genau so ist es auch gekommen. Man hat seinen Gegner deutlich angemerkt, dass er fast das ganze Spiel über seine Halbfinalniederlage nachgedacht hatte. Milo ist das eben besser gelungen. Er hat noch mal alles reingelegt. Selbst wenn er verloren hätte, hätte mich sein Auftreten riesig erfreut.

Lieber erster Vorsitzender Lukas. Das zu wiederholen wird schwer und passiert vielleicht so schnell nicht wieder. Aber im September haben wir die nächste Chance das Talent für Morgen in der Grundschule in Staffel zu finden. Ich werde jedenfalls wieder dabei sein.

Mit sportlichem Gruß Michael Zips

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